Wo Schmuckträume wahr werden

Schmuckliebe

Wer liebt es nicht - fantastische Kreationen aus Gold, Silber und funkelnden Edelsteinen? Stundenlang könnte ich mich verlieren in diesen wunderschönen Colliers, Ringen oder Anhängern. Wie gut, dass es im EdelSteinLand rund um Idar-Oberstein gar nicht weit weg Schmuckmanufakturen und Veranstaltungen gibt, die diese Schmuckliebe befriedigen… und immer wieder neu entfachen.

Schmuckmanufakturen

Die Schmuckmanufakturen machen den Charme des EdelSteinLandes aus. Kleine Werkstätten, kreative Künstler, die ihre Lebensgeschichte(n) einfließen lassen in ihre Schmuckstücke. Es sind genau diese Persönlichkeiten, ihre regionalen Wurzeln, die Verbundenheit zur Natur, zur Heimat, zur Tradition, was den Schmuck zu etwas ganz Besonderem macht.

Oftmals befinden sich die Werkstätten im Verborgenen, ohne Ladengeschäft in der Fußgängerzone, man stolpert nicht so einfach hinein, sondern klingelt an der Tür eines Privathauses, steigt eine schmale Treppe hinauf, betritt einen Hinterhof oder eine ehemalige Scheune, blickt in die private Wohnküche und den blühenden Garten mit Ententeich und fühlt sich wie ein Besucher beim Sonntagsnachmittagskaffee bei lieben Bekannten.

Schmuckevent - Offene Werkstätten

Erleben kann das jeder im EdelSteinLand, denn immer am Wochende vor Ostern findet ein ganz besonderes und ganz besonders schönes Event in der Region in und um Idar-Oberstein statt - die Offenen Werkstätten. Rund 20 Schmuckschaffende haben sich zusammengetan und präsentieren ihre Individualität, Arbeitstechniken und -weisen und ihren Schmuck direkt an der Werkbank in ihren Werkstätten und in ihren kleinen, feinen Ateliers.

Ich war mit meiner Freundin Nicole in diesem Jahr auf einer kleinen Runde bei sechs Künstler*innen unterwegs und wir haben auf der Tour nicht nur fantastischen Schmuck gesehen, sondern auch ganz liebenswerte und kreative Menschen getroffen, die ich Euch hier vorstellen möchte:

Goldschmiede Wild

Direkt an der Hauptstraße, verbirgt sich hinter einer einfachen Fensterfront ein Kleinod und eine Oase der Ruhe und Kreativität mitten in Idar. Begrüßt wird der Besucher von Anouk - bißchen verfressene und ganz viel zuckersüße Labrador-Hündin von Goldschmied Wolfgang Wild, der hier an seinen kleinen Kunstwerken arbeitet, die geprägt sind von klaren Linien in Kombination mit der schier unendlichen Vielfalt der Edelsteine. An den Wänden erinnern alte Schwarz-Weiß-Fotos an die spannende Vergangenheit der heimischen Edelsteinverarbeitung und Wolfgang hat viele kleine Geschichten zu erzählen. Mit einer hellen, fast blauen Flamme bringt er dann ein Klümpchen Gold zum Schmelzen und gießt es in eine vorgefertigte Form. Mit Schleifgeräten, die ein ganz klein bißchen an Zahnarzt erinnern, und Feilen gibt er Schmuckstücken oder kleinen Skulpturen den letzten Schliff und fertigt zeitlose Stücke, die einen ganz besonderen Charme versprühen.

Goldschmiede Jürgen Stellwagen

Hoch am Hang über der Altstadt von Oberstein, in ihrem charmanten Werkstatthaus, begrüßen uns Sybille Delzeit und Jürgen Stellwagen. Bei einem Bummel durch die Ausstellung staunen wir über die tollen Schmuckideen, die die beiden gemeinsam oder jeder für sich entwickeln und umsetzen. Die Unikate haben eine ganz eigene Formsprache und sind in der Tat einzigartig!

An der Werkbank gibt Sibylle noch einen Einblick in die handwerkliche Arbeit beim Stanzen und Aussägen von kleinen Kupferblüten-Anhängern… eine Arbeit, die viel Präzision und Fingerspitzengefühl erfordert.


Kerstin Kavalirek - feinwerkk

Im Bauwagen, der Kerstin als Werkstatt dient, und auch in der Ausstellung im alten Stallgebäude liegen sie… Oma’s Spitzen-Häkel-Deckchen! Und sie liefern u.a. die alten, traditionellen Muster, in denen Kerstin Kavalirek ihre zauberhaften Schmuckstücke herstellt.

Sie ist nach eigener Aussage ein absoluter Häkel-Junkie, selten ohne Häkelnadel anzutreffen und die Ideen zu neuen Stücken sprudeln nur so aus ihr heraus. Ihr Schmuck ist besonders, hat etwas Verspieltes, Feenhaftes und wir sind völlig hingerissen von der Vielfalt der zarten Muster und der einzelnen, teils aufwändigen Bearbeitungstechniken, die ein Schmuckstück von feinwerkk nimmt vom gehäkelten “Rohling” bis zum fertigen Schmuckstück.

Simone Drechsel - Mohnjuwelen

Ein zauberhafter Garten, mitten im kleinen Ort Sensweiler - ein Idyll mit großen Bäumen, Enten und Blumenbeeten. Wobei letztere besonders wichtig sind, denn hier wachsen die Blüten, die Simone Drechsel in ihren fantasievollen, erstaunlichen Schmuckstücken und Skulpturen verarbeitet. Mohnkapseln zum Beispiel oder Tulpenstempel. Allerdings ist sie auch in südlichen Gefilden unterwegs, um sich ihr “Arbeitsmaterial” zu besorgen, besonders gern in Griechenland.

Wie aus an sich vergänglichen Naturschönheiten, durch die Hand der Künstlerin und in einem faszinierenden Bearbeitungsprozess, etwas einzigartig Unvergängliches wird, ist wirklich sehenswert. Und wie sie so in der Auslage des kleinen Ausstellungsraumes liegen, erzählt jedes Schmuckstück seine ganz eigene Geschichte.

adam & stoffel

Schmuck und Wein - perfekte Kombination für uns! Also auf nach “Stipse” zu Claudia Adam und Jörg Stoffel, die in ihrer Schmuckwerkstatt aus alten Weinflaschen handgeschliffenen Unikatschmuck herstellen. Bei einem launigen Beisammensein kam ihnen die Idee, dass man doch aus den Flaschen etwas Schönes herstellen könne und dass sich besonders die Flaschenhälse für Ringe eignen. Aus dieser Idee wurde eine Schmucklinie, die 2011 und 2012 mit dem Designpreis Rheinland-Pfalz ausgezeichnet wurde. Und es ist wirklich einer schöner als der andere!

Die Produktlinie “Voilá” ist aber nur ein Teil ihrer Arbeit, das Designerehepaar ist sehr heimat- und naturverbunden und kreiiert hieraus immer neue, fanatstische Schmuckideen.

Jennifer Sauer - Anderswelten Schmuck

Ebenfalls in Stipshausen, ein paar Straßen weiter, in der Werkstatt von Jennifer Sauer und dem angrenzenden AndersweltenRaum könnte ich mich stundenlang aufhalten - es gibt so viel zu bestaunen, so viele Details, wunderschöne Bilder, mystische Accessoires, fantasievolle Strickobjekte aus Jenny‘s Design-Anfangszeit und natürlich ihr wundervoller Schmuck.

Die AndersweltenSchmuck-Unikate sind ein buntes, sprühendes, aber auch tiefgründiges Abbild der keltischen Mythologie und der Fülle der Hunsrücker Natur, die Jenny inspiriert und in der sie verwurzelt ist. Fabelwesen und Verbindungen zu nordischen Gottheiten finden sich bei ihren Schmuckstücken ebenso abgebildet wie Pilze, Schneckenhäuser oder Eicheln. Schmuck, der verzaubert und einfach Spaß macht!

Das ist nur ein kleiner Teil der tollen Schmuckwerkstätten im EdelSteinLand, den ich bei meiner kleinen Runde erlebt habe - es ist ein wirklich besonderes Erlebnis! Wenn Du auch Lust hast, die Werkstätten und Schmuckdesigner kennenzulernen, lohnt sich ein Trip ins EdelSteinLand auf jeden Fall - Du hast folgende Möglichkeiten:

Im nächsten Jahr finden die Offenen Werkstätten wie immer am Wochenende vor Ostern statt - auf der Webseite kannst Du Dich auf dem Laufenden halten - http://offene-werkstätten-idar-oberstein.de/


Wenn Du nicht bis 2023 warten möchtest, bietet die EdelSteinLand Tourist Information eine “ManufakTOUR” an, bei der du zwei Werkstätten nach Wahl kennenlernst und außerdem eine Übernachtung in einem schönen Hotel der Region, ein leckeres regionaltypisches Essen und eine Führung im Industriedenkmal Bengel inkludiert hast.

Im Echt Edel Schmuck Shop kannst Du online Schmuckstücke der hier genannten und weiterer Schmuckdesigner aus dem EdelSteinLand anschauen und direkt kaufen.

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Objekt des Monats Juli im Deutschen Edelsteinmuseum

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Objekt des Monats Juni im Deutschen Edelsteinmuseum