Wenn es Frühling wird im EdelSteinLand…

… dann ist endlich wieder Offene Werkstätten-Zeit!

2025 feiern die Offenen Werkstätten bereits 10-jähriges Jubiläum! Und wer bis jetzt noch nicht bei diesem einzigartigen Event war, sollte diese Zahl zum Anlass nehmen, am 12. und/oder 13.04.25 eine Tour durch die Werkstätten zu planen!
Alle anderen natürlich auch, denn es ist immer wieder wundervoll und faszinierend hinter die Kulissen der kleinen Schmuckmanufakturen im EdelSteinLand zu schauen und sich all dem Funkeln und Glitzern, der Freude und Leidenschaft, dem großartigen Können und Know-How der Schmuckgestalter*innen in der Region in und um Idar-Oberstein hinzugeben!

Ich bin großer Fan der Offenen Werkstätten und deshalb lasse ich euch auch dieses Mal wieder in ein paar Werkstätten schauen, die ich im letzten Frühling besucht habe.

Los geht’s bei Regina Gräber - sie hat ihre Arkantus Werkstatt in einem Wohngebiet von Idar-Oberstein und es ist einfach nur wundervoll beruhigend, den Raum zu betreten, in den die Sonne hinein scheint und der einen schönen Ausblick in den kleinen, idyllischen Garten bietet. Hier, bei Kaffee und Knabbereien, erzählt mir Regina von ihren Anfängen, von Bauchtanz und der Natur, die sie liebt und ihr Inspiration bietet. Und sie zeigt mir natürlich, wie sie die schwungvollen, außergewöhnlichen Schmuckschließen aus Silber, die sie mit bunten Schmucksteinen kombiniert, fertigt. Die kreativen Möglichkeiten, die sich mit diesen Schließen bieten, sind richtig klasse und die kräftigen Farben funkeln mich vielversprechend an.

Die nächste Station führt mich nach Idar zu Emmert Design. Ein typisches Idar-Obersteiner Innenstadthaus empfängt mich und ich steige gespannt die urige Holztreppe durchs Treppenhaus nach oben. Dort angekommen, begrüßt mich eine strahlende Tanja Falkenhayner und es geht als erstes ins Atelier. Schon im Flur fällt mir eine ganz besondere Sammlung von alten Bildern, die mit Halsketten “dekoriert” sind, an der Wand auf. Tanja erklärt mir ihr Projekt “Erbstücke”: Sie kombiniert geerbte Schmuckstücke, die die Erben selbst nicht tragen mögen, mit Fotos derer, die den Schmuck einst trugen und weitergegeben haben. Diese Idee finde ich wunderschön und es berührt mich irgendwie.

In Tanja’s Show Room faszinieren mich die außergewöhnlichen Schmuckstücke, die die studierte Schmuckdesignerin und Goldschmiedin mit ganz viel Kreativität, wundervollen Ideen und handwerklicher Perfektion kreiiert - die “Daltons” oder “Hidden Color” Ringe sind so ungewöhnlich vielschichtig gearbeitet und strahlen eine schlichte Eleganz aus, die einen einfach in ihren Bann zieht. Ich verliebe mich dann in die geniale Kette “Geknotet”, die genau das als Gestaltungselement aufweist, was man eigentlich bei einer feinen Kette nicht haben möchte… Knoten.

Völlig anders, aber einfach genial, sind die Groschen- und Heiermannringe, die Tanja aus eben diesen alten Münzen aus D-Mark-Zeiten fertigt. Wie diese entstehen, zeigt mir Tanja ein Stockwerk höher in den Werkstatträumen, wo sie mit einem ebenfalls idyllischen Blick in die Natur an ihren Kreationen arbeitet.

Jetzt fahre ich “raus aufs Land”, denn auch außerhalb der Edelsteinstadt finden sich ganz tolle Werkstätten, die es absolut zu besuchen lohnt!

Zuerst mache ich mich ins nur wenige Kilometer entfernte Fischbach auf, wo Karin Drochner in einem wirklich sehenswert urigen Fachwerkhäuschen am idyllischen Lindenplatz ihren Schmuck fertigt und präsentiert.

Kleine Türen, niedrige Decken, rohe Wände, die Katze, die zusammengerollt auf dem gemütlichen Sofa schlummert und überall Bilder und Schmuck… die Atmosphäre bei Karin ist wie eine warme Umarmung und ich bin sofort gefangen in all den schönen und liebevollen Details, die mich anlächeln.

Der Schmuck der Diplom-Schmuckdesignerin ist verspielt und von einer faszinierenden Beweglichkeit - Licht und Schatten fangen sich im Edelmetall und den Edelsteinen und dieses sich immer wieder verändernde Bild des Schmuckstückes fasziniert mich total.

Fabelhaft ergänzt werden die Schmuckstücke mit ebenso schönen und kreativen Bildern, die die Künstlerin neben der Schmuckgestaltung malt. Farbenfrohe Landschaften, die viel Harmonie und Ruhe ausstrahlen sehe ich ebenso wie kraftvolle Naturbilder… man kann einfach eintauchen in die Szenen und fühlt sich wohl.

Und zwischendrin wirbelt eine ebenso lebhafte, energiegeladene Karin Drochner… erläutert hier ein Bild, zeigt dort einen Fertigungsschritt bei der Schmuckkreation in der kleinen Werkstatt ganz oben unterm Dach, holt selbstgebackenen Kuchen aus der kleinen Küche… es macht einfach Spaß hier zu sein und sich treiben zu lassen!

Weiter geht’s nach Herborn, wo Sibylle Delzeit und Jürgen Stellwagen ihr neues Wohn- und Werkstatthaus bezogen haben.

Mit viel Liebe und kleinen Details, wie dem uralten Fenster in der Trennwand mitten im Raum, ist der Werkstatt- und Atelierraum ausgestattet - auch hier fühle ich mich gleich wie zu Hause. Dieses alte Fenster hat eine besondere Geschichte, wie Sibylle mir erzählt: Das “neue” Haus ist ein “altes”, das sie umgebaut haben. Im Zuge der Umbauarbeiten stieß Jürgen im zugewucherten Garten auf dieses Fenster, das dann im Originalzustand mit den teilweise zerbrochenen und halbblinden Scheiben und dem bemoosten Fensterkreuz in der neuen Werkstatt seinen Platz fand und so Altes und Neues in wunderschöner Weise verbindet.

Im hinteren Teil des lichtdurchfluteten Raumes mit Blick über den Gartenteich, befinden sich die Werkbänke des Paares, das hier gemeinsam und doch auch jeder für sich spannende Schmuckstücke mit einer ganz unverwechselbaren Handschrift erschafft.

Jürgen arbeitet dort gerade ganz konzentriert, sägt, lötet und erklärt mir nebenbei, warum besonders die Farbsteine so eine große Rolle in der Gestaltung ihrer Schmuckstücke spielen - sie geben die Möglichkeit, die Persönlichkeit der Person, die den Schmuck tragen soll, zu unterstreichen und spiegeln in ihrer Lebendigkeit Stimmungen und Gefühle wider, die ein Schmuckstück so besonders und einzigartig machen.

Mein letzter Stopp führt mich nach Stipshausen - hier am Fuße des Idarkopfes besuche ich die Werkstätten von Jennifer Sauer und Adam & Stoffel, wo mich wiederum ganz andere Ideen und Gestaltungsansätze, aber ebenso liebe und faszinierende Menschen erwarten.

Fast schon legendär sind die bunten, fröhlichen und zugleich eleganten Glasringe, -anhänger und -ohrringe, die Claudia Adam und Jörg Stoffel in ihrer Werkstatt direkt an der Hauptstraße aus alten Flaschen herstellen. Eine ganz besondere Art des Recyclings, das sofort ins Auge fällt. Die Ringe sehen so toll aus, dass mehrere von ihnen gleich ihren Weg an meinen Finger finden - es gibt sie nicht nur in vielen Farben, auch in unterschiedlichen Breiten, Dicken und Strukturen. Alle auf ihre Art richtig cool und es fällt schwer, einen Favoriten zu benennen.

Die Idee ergab sich - wie sollte es anders sein - in einer fröhlichen Weintrinker-Runde… und aus dieser Idee erwuchs ein Lieblingsprojekt und erwachsen immer noch immer neue Varianten.

Die Verarbeitung des Werkstoffs Glas ist, man kann es sich vorstellen, ziemlich anspruchsvoll und ich kann einen kleinen Einblick in den Prozess an den Maschinen, die in der Werkstatt stehen, verfolgen.

Ein paar hundert Meter weiter finden sich in der Andersweltenschmuck Werkstatt von Jennifer Sauer ganz andere, aber nicht minder aufregend schöne Materialien, die die Künstlerin zu individuellen, vielschichtigen, konzeptionellen Schmuckstücken verarbeitet.

Jenny ist tief in der Natur des Hunsrücks und keltischen Mytholigien verwurzelt, die sie seit vielen Jahren begleiten und inspirieren. In ihren Schmuckstücken erkenne ich Flechten und Moose, sie erinnern an Eicheln, Pilze, Schneckenhäuser und lassen mich die Natur aus einer völlig neuen Perspektive betrachten.

Auch bei Jenny ist die Zeit viel zu kurz, denn man möchte viel länger mit ihr in fantastische Welten eintauchen, ihre tollen Zeichungen und Strickobjekte, die aus ihren Designer-Anfangszeiten stammen, bewundern und den Schmuck kennenlernen, der so viel Persönlichkeit seiner Macherin in sich trägt.

Du hast Gefallen gefunden an dieser Tour zu Menschen und ihrer absoluten Leidenschaft Schmuck?!
Dann sei am Wochenende vor Ostern unbedingt dabei bei den Offenen Werkstätten im EdelSteinLand!
Stelle Dir Deine individuelle kleine Reise zu den Schmuckgestalter*innen der Edelsteinregion zusammen und verliebe Dich in jeder Werkstatt aufs Neue in diese einzigartigen Menschen und ihr Kunsthandwerk!

Gerne ist Dir die Tourist-Information EdelSteinLand bei Deiner Planung behilflich - mit Tipps und Infos zu den Werkstätten, Unterkünften und Gastronomie, sowie weiteren Sehenswürdigkeiten im EdelSteinLand, die Du mit Deinem Besuch der Werkstätten kombinieren kannst.
Schau auf der Webseite oder melde Dich telefonisch 06781-646040 oder per Mail.

Und noch ein ganz spezieller Tipp: Das Magazin EchtEdel gibt dir vorab - oder wenn Du leider nicht im April zum Event kommen kannst - tolle Einblicke in die Welt der Schmuckgestaltenden im EdelSteinLand. Lass Dich verzaubern von großartigen Fotos und Werkstattstories!

Weitere Blogartikel zu den Offenen Werkstätten findest Du über den Menüpunkt “EdelThemen” und dort unter “Schmuck & Edelsteine” oben im Menü.

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Winterwunderland & “Gipfelrauschen”