Winterwandern im EdelSteinLand - eindrucksvoll, entspannt, entschleunigend

Gleich zu Anfang des neuen Jahres ging es für mich auf eine Wanderung in kleiner Gruppe durchs Hahnenbachtal mit Wanderführer Michael Brzoska von „Wandern im Hunsrück“, die zwar eher frühlingshaft als winterlich, aber nicht weniger spannend war.

Am Treffpunkt am Wanderparkplatz am Schinderhannesbrunnen erwarten uns Michael und seine energiegeladene, zuckersüße Wanderhündin Mila und wir starten zu sechs entspannten Kilometern mit tollen Aussichten auf die imposante Anlage der Schmidtburg, entlang des Hahnenbachs und auf alten Pfaden durch den abendlichen Wald. Dazu gibt es jede Menge Geschichte und Geschichten, die Michael im Laufe der Strecke zu erzählen weiß, über Schieferabbau im Hunsrück, Keltenbräuche, mittelalterliche Verteidigungsanlagen und den Schatz eines rauhen Gesellen. Ein stimmungsvoller Abschluss mit Fackeln und leckeren Grillwürstchen vom offenen Feuer runden das Wandererlebnis ab🔥

Wir laufen auf weichen Pfaden durch den Winterwald, vorbei an der Heiligen Barbara, der Schutzheiligen der Bergleute und an alten Stolleneingängen und Schienen, die vor langer Zeit im Hunsrücker Schieferabbau genutzt wurden.

An mehreren Stellen gibt der Wald von felsigen Anhöhen aus den Blick auf die gegenüberliegenden Burganlagen der Schmidtburg und der keltischen Festung Altburg frei. Bereits von Weitem kann man erkennen, wie groß und weitläufig die Burganlage ist.

Aber zuerst geht es bergab ins Hahnenbachtal - der Bach, der bei Kirn in die Nahe mündet, führt aktuell ziemlich viel Wasser, so dass es an vielen Stellen ordentlich rauscht und braust. Vorbei an zartem Silberblatt wandern wir kurz hinter dem „Forellenhof“ am Ufer entlang, bevor wir durch einen bizarren Felsentunnel kommen und dann der Anstieg zur Schmidtburg beginnt.

Schnaufend oben angekommen, genießt man einen herrlichen Blick über die Hunsrück-Landschaft und betritt dann über eine schmale frühere Wagenspurrinne das Burggelände, das sich in eine Ober- und eine Unterburg unterteilt.

Im 11. Jahrhundert erbaut, erlebte die Schmidtburg über die Jahrhunderte verschiedenste Besitzer und Bewohner - Emichonen, Wildgrafen, Bischöfe, schwedische Dragoner und französische Truppen lebten und kämpften dort im Hunsrück. Letztere zerstörten die Burg schließlich Ende des 17. Jahrhunderts.

Der Bergfried und die Überreste verschiedener Gebäude und Türme liegen geheimnisvoll und ein wenig mystisch im langsam schwindenden Licht des späten Nachmittags und der Mond blinzelt bereits zeitweise durch die Wolkenlücken. Eine traumhafte Kulisse, die sich hier bietet und da passt die Geschichte vom Schinderhannes, der einige seiner Schätze aus seinen Raubzügen hier versteckt haben soll.

Vom Frühjahr bis Herbst kann man inmitten der Ruine zelten - gegen Vorabreservierung und natürlich ohne großen Komfort, aber das Erlebnis ist sicher eindrucksvoll.

Für uns geht es, nachdem wir alle Ecken der Ruine erkundet und fotografiert haben, weiter wieder in Richtung Bachtal, wo uns nach einer kurzen Strecke eine brennende Fackel den Weg weist zur Anglerhütte, an deren Grillstelle bereits ein helles Feuer prasselt. Nun folgt der gemütliche Teil unserer Wanderung - mit heißem Apfelpunsch, kaltem Radler und knusprig gegrillten Würstchen. Dazu noch ein paar Rauhnacht-Geschichten und dann geht es auch schon wieder mit Fackeln weiter bis zum Parkplatz.

Insgesamt waren wir fast vier Stunden unterwegs und haben die entspannte Tour in der wunderschönen Natur des Hahnenbachtals sehr genossen. Danke an Michael und Regina für die Organisation und Durchführung 🙂

Wenn auch Du Lust auf eine geführte Wanderung hast, schau doch mal in die EdelEvents. Es gibt zu allen Jahreszeiten Themenwanderungen mit Wanderführer*innen im EdelSteinLand.

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